Montag, 7. September 2015

Getaria, 7.9.2015

Las-Arenas - Bermeo - Motriku - Getaria. Dies sind die Stationen der letzten Tage. Nach der mühsamen Regenperiode ist wieder stabiles Spätsommerwetter eingetreten. Die Abende und Nächte sind allerdings schon recht kühl und ich benötige zum Schlafsack zusätzlich eine Wolldecke. Die Etappen verliefen ereignislos und meist unter Motor, da es praktisch windstill ist.Einzig bei der Ausfahrt aus dem Hafen von Bilbao hatte ich zu Beginn einen herrlichen Wind aus 90°, die Sache hielt aber nur kurz an. Bermeo war in Feststimmung mit Musik in Überschallstärke und einem Vergnügungspark direkt neben der Anlegestelle. Die hohe Hafenmauer und er tiefe Wasserstand bei Ebbe verschonte uns vom Schlimmsten. Die Spanier scheinen die Krise nicht stark zu beachten. Ich traf auf Stadtfestivitäten in Bilbao (Bdort trug man die T-Shirts des FC Atletico Bilbao) in Laredo (Blumenfest, grandioses Feuerwerk) und schliesslich in Bermeo, aus welchem Anlass auch immer. In Bermeo machten neben mir vier baskische Studenten fest. Mit ihnen besuchte ich eine Bar und genossen einige Gläser Bier (gerade recht zum verpassten Altherrentag der Industria) und kamen ins Plaudern. Dies musste auf Spanisch gehen, da diesen Studenten nicht einmal englisch geläufig war! Einer, der spontanste, studiert Philosophie, zwei Wirtschaft und einer Informatik. Wir unterhielten uns aber gut und ich konnte mich einigermassen verständigen, auch wenn hin und wieder italienische Worte dazwischen gerieten. Sie hatten Pech mit ihrem Boot, da sie beim Auftanken Benzin statt Diesel einfüllten. Sie versuchten zwar den Schaden so weit möglich zu beheben, aber jetzt läuft der Kahn nur noch 2-3 Knoten. Sie mussten am nächsten Tag deshalb um 6 h aus den Federn, damit sie den Heimathafen rechtzeitg erreichen konnten. Sie sind dann auch tatsächlich so früh gestartet, und dies erst noch fast geräuschlos! Es war übrigens nicht der Philosophiestudent, sondern einer der Ökonomen, der den falschen Stoff tankte! Die andern haben ihn dafür dazu verknurrt, am Morgen das Steuer zu übernehmen, damit sie weiter schlafen konnten. Es war eine muntere Gesellschaft und der Abend unterhaltsam. Motriku ist ein kleiner Fischerort, desse Hafen sie erst vor kurzem mit Schwimmstegen ausgerüstet haben. Der Marinero war zwar sehr freundlich undzuvorkommend, aber die Infrastruktur doch noch sehr dürftig. Obwohl die Saison vorbei ist, gab es kaum Liegeplätze, ich habe wohl den einzigen verbliebenen ergattern können. In der Saison wird es wohl schwierig sein, hier anzulegen. Ganz anders hier in Getaria. Der Hafen ist zwar nicht grösser, aber ausgezeichnet organisiert, ich wurde sofort per Funk eingewiesen und erhielt einen perfekten Liegeplatz. Die sanitären Einrichtungen sind vom Feinsten, zudem ist der Hafen gegen alle Winde geschützt. Aufgrund meines ersten Eindruckes, ist dies der beste Hafen, den ich seit Basel angesteuert habe. Eigentlich ein schöner Abschluss meiner nun bald zu Ende gehenden Expedition! Ich werde Morgen noch hier bleiben und dann weiter berichten.

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