Mittwoch, 9. September 2015

Hendaye, 9.9.2015

Nun hat das Abenteuer sei Ende gefunden. Bereits ist das Schiff transportbereit und alles für die Heimreise organisiert. Ich nehme Morgen den TGV und reise über Paris nach Hause. bis Basel brauche ich lediglich gut 11 Stunden trotz 3 Stunden Aufenthalt in Paris. Das schafft man im Auto nicht! Am Montag werde ich zusammen mit Christine das Boot mit dem Anhänger holen. Termin am Kran ist 0900 h, dann beginnen sie hier mit der Arbeit. Entsprechend spät werden wir zuhause sein.
Eigentlich wollte ich noch einen Tag länger hier bleiben, aber in der Nacht wird Regen einsetzen und auch Morgen vorherschen. Da reizt es mich wenig, zu warten.
670 Seemeilen hat die Reise gedauert. Ich schaue positiv zurück. Auch der Entscheid, nach Santander nicht mehr weiter zu fahren, war richtig. Die Wetterkarte zeigt ein Tiefdruckgebiet über dem Atlantik, welches am Cap Finisterre wetterbestimmend sein wird. Damit wäre ich spätestens in La Coruna sowieso gestrandet, mit einer entsprächend längeren Rückfahrtstrecke. Der ursprüngliche Reiseplan war zu ehrgeizig, zudem wurde ich zu oft wetterbedingt zurückgehalten. Segelsport findet in der Natur statt, da gibt es nichts zu klagen. Ich werde viele Erinnerungen heimtragen und habe Gegenden kennengelernt, welche sonst nicht zu den typischen Reisezielen gehören. Nun ist sicher Schluss mit den Reisen im Kleinboot. Man wird mich aber sicher noch auf den Weltmeeren auf weiteren Törns antreffen.
Ich danke allen, welche sich für meine Reise interessiert und den Blog verfolgt haben. Besonderen Dank gehört aber Doris und meinen Kindern, welche mich in meinen etwas eigenartigen und gewagten Reiseplänen aktiv unterstützt haben. Ich schätze mich glücklich, zu einer Familie zu gehören, welche zusammenhält und Raum für besondere Ideen und Pläne gibt.
Ich kehre zurück, um die letzten zwei Jahre im aktiven Berufsleben in Angriff zu nehmen. Ich fühle mich dafür gestärkt.

Auf Wiedersehen in der Schweiz!

Der Blog ist damit zuende.

Dienstag, 8. September 2015







Bilder vonb oben nach unten:

Getaria im Abendlicht
Gedenktafel an die 18 Überlebenden der ersten Weltumsegelung von Magellan, einer davon stammte aus Getaria.
Das Dorf vom Vorgebirge her
Leuchtturm und Park
Auf dem Jakobsweg. Blick nach Osten
Zumaia (siehe Hinfahrt) vom Jakobsweg aus. 
Hauptgasse von Getaria

Getaria, 8.9.2015

Heute ist ein weiterer strahlender Spätsommertag. Ich machte am Morgen einen kleinen Ausflug zum Leuchtturm hoch über einem Felsvorsprung vor dem Dorf. Dieser liegt in einem anmutigen Park mit einem variantenreicheem Baumbestand. Von der Höhe aus konnte ich, aufmerksam durch einen Einheimischen gemacht, eine Delphinschule beobachten, welche in der Nähe eines Riffs elegante Sprünge übte und vermutlich auf der Jagd war. Wer weiss, vielleicht werden sie mich Morgen bei der Weiterfahrt begleiten! Den Nachmittag benützte ich für eine ausgedehnte Wanderung auf dem Jakobsweg, dessen eine Route hier durch führt (ich habe davon schon in Zumaia gesprochen). Er ist stark frequentiert, wobei mir vor allem Deutsche aufgefallen sind. Zum Teil sind es ältere Semester zwischen 50 und 70 Jahren, welche ihre bedenklichen Bäuche und Kilos mit hochroten Köpfen und pfeifender Atmung die nicht besonders steilen Wege hinaufquälen, dann gibt es aber auch viele Jugendliche, welche freundlich Hello grüssen und statt des Pilgerstockes einen Hund mitführen. Der Weg führt über den ersten Hügelzug und ist hier von ausgedehnten Rebbergen gesäumt. Es wird vor allem eine weisse Sorte angepflanzt, der Wein ist leicht säuerlich. Die Vegetation ist gegenüber dem Brestenberg deutlich zurück, die Beeren sind noch sauer und weit von der Reife weg. Das erstaunt auf dem 43. Breitegrad und damit noch südlicher als Bordeaux. Offenbar ist das Klima hier doch wesentlich ungünstiger als am andern Ufer des Golfes. Zudem wird sehr intensiv bewirtschaftet und der Ertrag kaum ausgedünnt.
Morgen nun erfolgt der letzte Abschnitt meiner Reise bis Hendaye. Dort werde ich den Rücktransport organisieren und dann voraussichtlich am Freitag per Zug die Heimreise antreten. Nächste Woche werde ich dann mit Christine zusammen das Boot mit dem Anhänger zurückholen. Ich melde mich noch einmal von Hendaye. Im Anschluss dieses Eintrages gibt es noch einige Föteli.

Montag, 7. September 2015



Das erste Bild zeigt nochmals Bermeo, wie bei der Hinfahrt. Das zweite überblickt den Hagfen von Mutriku. Man beachte, dass der Hafen mit drei gestaffelten Mauern geschützt ist. Das lässt erahnen, mit welcher Gewalt die Stürme in der Biskaya wüten können! Das dritte zeigt Mutriku vom Hafen her.


Drei Bilder aus dem Bordalltag: Die von mir gebastelte Kochstelle, welche ich nach Gebrauch einpacken uns sicher verstauen kann. Es reicht für einfache Mahlzeiten und natürlich für das Kochen des Teewassers. Ich habe ja auch noch den Grill, den ich bisher aber nicht benützt habe.
Ja, und dann das, was niemand zu fragen wagt, aber sicher einige interessiert: Ja, ich habe eine Bordtoilette, welche ich aber nur benütze, wenn es an Land keine geeignete Möglichkeit gibt: Diese ist gut verstaubar und nach verrichtetem Geschäft wird der Plasticsack weggenommen, verschnürt und entsorgt...
Man sieht diese Einrichtung zuerst bereit für den Einsatz und dann nochmals im verstauten Zustand.

Getaria, 7.9.2015

Las-Arenas - Bermeo - Motriku - Getaria. Dies sind die Stationen der letzten Tage. Nach der mühsamen Regenperiode ist wieder stabiles Spätsommerwetter eingetreten. Die Abende und Nächte sind allerdings schon recht kühl und ich benötige zum Schlafsack zusätzlich eine Wolldecke. Die Etappen verliefen ereignislos und meist unter Motor, da es praktisch windstill ist.Einzig bei der Ausfahrt aus dem Hafen von Bilbao hatte ich zu Beginn einen herrlichen Wind aus 90°, die Sache hielt aber nur kurz an. Bermeo war in Feststimmung mit Musik in Überschallstärke und einem Vergnügungspark direkt neben der Anlegestelle. Die hohe Hafenmauer und er tiefe Wasserstand bei Ebbe verschonte uns vom Schlimmsten. Die Spanier scheinen die Krise nicht stark zu beachten. Ich traf auf Stadtfestivitäten in Bilbao (Bdort trug man die T-Shirts des FC Atletico Bilbao) in Laredo (Blumenfest, grandioses Feuerwerk) und schliesslich in Bermeo, aus welchem Anlass auch immer. In Bermeo machten neben mir vier baskische Studenten fest. Mit ihnen besuchte ich eine Bar und genossen einige Gläser Bier (gerade recht zum verpassten Altherrentag der Industria) und kamen ins Plaudern. Dies musste auf Spanisch gehen, da diesen Studenten nicht einmal englisch geläufig war! Einer, der spontanste, studiert Philosophie, zwei Wirtschaft und einer Informatik. Wir unterhielten uns aber gut und ich konnte mich einigermassen verständigen, auch wenn hin und wieder italienische Worte dazwischen gerieten. Sie hatten Pech mit ihrem Boot, da sie beim Auftanken Benzin statt Diesel einfüllten. Sie versuchten zwar den Schaden so weit möglich zu beheben, aber jetzt läuft der Kahn nur noch 2-3 Knoten. Sie mussten am nächsten Tag deshalb um 6 h aus den Federn, damit sie den Heimathafen rechtzeitg erreichen konnten. Sie sind dann auch tatsächlich so früh gestartet, und dies erst noch fast geräuschlos! Es war übrigens nicht der Philosophiestudent, sondern einer der Ökonomen, der den falschen Stoff tankte! Die andern haben ihn dafür dazu verknurrt, am Morgen das Steuer zu übernehmen, damit sie weiter schlafen konnten. Es war eine muntere Gesellschaft und der Abend unterhaltsam. Motriku ist ein kleiner Fischerort, desse Hafen sie erst vor kurzem mit Schwimmstegen ausgerüstet haben. Der Marinero war zwar sehr freundlich undzuvorkommend, aber die Infrastruktur doch noch sehr dürftig. Obwohl die Saison vorbei ist, gab es kaum Liegeplätze, ich habe wohl den einzigen verbliebenen ergattern können. In der Saison wird es wohl schwierig sein, hier anzulegen. Ganz anders hier in Getaria. Der Hafen ist zwar nicht grösser, aber ausgezeichnet organisiert, ich wurde sofort per Funk eingewiesen und erhielt einen perfekten Liegeplatz. Die sanitären Einrichtungen sind vom Feinsten, zudem ist der Hafen gegen alle Winde geschützt. Aufgrund meines ersten Eindruckes, ist dies der beste Hafen, den ich seit Basel angesteuert habe. Eigentlich ein schöner Abschluss meiner nun bald zu Ende gehenden Expedition! Ich werde Morgen noch hier bleiben und dann weiter berichten.

Freitag, 4. September 2015

Freitag, 4.9.2015

Ich bin immer noch in Las Arenas. Die Nacht durch und bis gegen Mittag hat es weiter zum Teilheftig geregnet. Eigentlich sollte jetzt nach allen Wetterberichten die Sonne scheinen, es ist aber immer noch dicht bewölkt. Wind hat es keinen. Für die nächsten Tage sind die Aussichten besser, es könnte ja sein, dass sich das Hochdruckgebiet westlich der britischen Inseln nach Süden verstärkt. Ich fahre auf jeden Fall Morgen los nach Bermeo, die gleiche Strecke, bei der ich auf der Hinfahrt in einen Sturm geriet.

Heute war ich erneut in Bilbao, besuchte zuerst das Kunstmuseum mit vorwiegend lokalen Künstlern der Gegenwart und einer leider nur teilweise zugänglichen Sammlung. Danach bummelte ich durch die Altstadt von Bilbao, welche etwas südlich auf dem anderen Ufer des Flusses liegt. Auch dieser Teil der Stadt ist hübsch mit den vielen Erkern und engen Gassen. Bilder habe ich leider keine zu bieten, da ich es nicht wagte, das Tablet mitzuschleppen. Handy's und andere elektronische Geräte sind sehr begehrt bei den Dieben! Bezüglich Diebstahl habe ich bei früheren Gelegenheiten in Madrid und Barcelona meine Erfahrungen gemacht. Wie es hier bestellt ist, weiss ich nicht, aber ich vermeide lieber Risiken im Bereich von grösseren Städten.

Die nächsten Einträge werden frühestens in 2 Tagen möglich sein, da Bermeo kein geschütztes Internet im Hafen hat.

Donnerstag, 3. September 2015

Donnerstag, 3.9.2015

Die letzte Nacht und am Morgen hat es noch heftig geregnet, im Moment hält es sich etwas zurück, aber für die Nacht und den Morgen sind neue Niederschläge angesagt, eventuell muss ich hier einen weiteren Tag anhängen, wir werden ja sehen, das Wetter wechselt im Moment stündlich. Ich war heute in Bilbao im Guggenheimmuseum. Ganze 4 Stunden habe ich mich mit moderner Kunst auseinander gesetzt. Zwar waren der Audioguide ausgezeichnet und dessen Erklärungen verständlich. Trotzdem habe ich immer noch Mühe, den Unterschied von Max'ens Zeichnungen zu Teilen der ausgestellten Kunstwerke zu erkennen. Eindrücklich bleibt aber zweifellos die Architektur des Gebäudes.

Mittwoch, 2. September 2015





Die Brücke von Bizcaya verbindet die beiden Städte Getxo und Portugalete an der Meeresmündung von Bilbao. Sie wurde 1893 errichtet, im Bürgerkrieg 1937 zerstört und 1941 wieder errichtet. Sie ist dauernd in Betrieb und transportiert seit den 60-er Jahren auch Fahrzeuge, wie die leider etwas dunkel geratenen Bilder zeigen. Ein Lift ermöglicht den Gang auf 40 m Höhe durch die Konstruktion, während darunter die Bahn taktmässig hin und zurück fährt. Weitere Bilder zeigen Den Fluss Richtung Bilbao und die Abra de Bilbao, die grosse Bucht mit den vielen Verladestationen und den Marinas.

Mittwwoch, 2.9.2015

Ich bin wieder einen Hafen weiter. bei trüber Witterung, aber bisher ohne Regen, aber auch ohne Wind bin ich nach Bilbao, respektive in den Hafen las Arenas zurückgekehrt. Der Empfang war diesmal etwas mühsam, schlussendlich bekam ich aber einen recht guten Platz. Ich verpasste dem Schiff das Regentenue und mache es mir nun bei einerm Bier gemütlich. Später gehe ich noch in das Hafenquartier. Bilbao spare ich mir für Morgen auf, es wird gemäss Wetterbericht den ganzen Tag regnerisch sein. Immerhin sind bisher keine Stürme angesagt. Ich kann allerdings die verbleibende Strecke notfalls auf drei Tagesetappen kürzen, was auf alle Fälle reichen sollte. Wenn's noch paar schöne Fötteli gibt, werde ich sie später senden.

Dienstag, 1. September 2015







Die ersten drei Bilder Zeigen die Stadt und die Bucht von oben. Man beachte die fast leere Marina. Offensichtlich hat man am Bedarf vorbei geplant. 
Die Küste Richtung Osten
Zwei Bilder von der Altstadt und die Abendstimmung im Hafen.

Dienstag, 1.9.2015, 22 h

Manchmal ist es gar nicht schlecht, einen Ort das zweite Mal aufzusuchen.  vor 5 Tagen sah ich in Laredo vor allem den Bereich der Strandpromenade und die Umstände des Blumenfestes. Heute nun entdeckte ich die Altstadt, welche mich in ihrer Lebendigkeit und Idylle völlig überrascht hat. Einige Bilder zeugen davon. Zunächst bestieg ich das Promontorium, wo, wie überall auf der Welt eine Festung den Eingang zur Bucht überwacht. Dass hier die Geschützstellungen, welche Tod und Verderben bringen sollen, die Namen von Heiligen tragen, bestätigt meine kritische Einstellung gegenüber den christlichen Kirchen. Auch Kanonenfeuer erfolgt im Namen der Religion.
Zurück in der Altstadt wählte ich in der Hauptgasse eine Beiz aus, wo ich für nur 13 Euro ein ausgezeichnetes dreigängiges Nachtessen mit Shrimps, Fisch und Nachspeise erhielt, inbegriffen eine Flasche guten Hausweines. Wie man mich als mässigen Trinker kennt, konsumierte ich nur 2/3 der Flasche. Das Mineralwasser hätte ich separat bezahlen müssen, weshalb ich bescheiden darauf verzichtete. Ich sehe ja den ganzen Tag genug von dieser Flüssigkeit.
Dienstag, 1.9.2015

Heute ist das Wetter leidlich, es regnet immerhin nicht. Ich habe deshalb die Gelegenheit gepackt und bin in Santander losgefahren. Mit auslaufender Tide machte ich in der Bucht mächtig Fahrt (von der Marina bis zum Eingang der Bucht sind es etwa drei Meilen), dafür empfing mich draussen eine grobe Kreuzsee als Gemisch von Tidenstrom und Atlantikdünung. Ein leichter Wind aus 60° backbord half auch nur wenig, das Boot zu stabiliesieren. So kämpfte ich mich durch die Wellen und Gischt, bis der Spuk vorüber war. Es ist schon ein eigenartiges Gefühl, wenn der Propeller in der Luft leer dreht und das ganze Schiff vibriert¨Danach ging es aber mit seitlich- vorderem Wind und mit Assistenz des Motors problemlos weiter. Die Unterstützung des Motors war nötig, da ich mit Segel allein zu wenig Fahrt machte, um die Wellen korrekt anzusteuern (beim Ansteigen der Welle anluven, in Richtung Wellental abfallen). Jetzt liege ich im Hafen von Laredo wie am vergangenen Freitag. Damals hätte ich mir nicht träumen lassen, dass ich schon so bald wieder hier landen würde.
Das Wetter bleibt aber auch nächste Woche instabil, sodass der Entscheid sicher richtig war.

Montag, 31. August 2015

Montag, 31.8.2015

Der heutige Tag ist regnerisch. Ich benützte ihn deshalb dazu, zu waschen, wie sicher alle wissen, meine Lieblingsbeschäftigung! Das Waschprogramm dauerte eine Stunde, fürs Trocknen benötigte die Maschine volle 2 Stunden!
Am Nachmittag machte ich nochmals einen Ausflug in die Stadt. Am Montag sind leider auch hier wie überall die Museen geschlossen. Wenigstens konnte ich die eindrückliche Kathedrale in wuchtigem gotischen Stil für einen Euro Eintritt besichtigen. Das Geld wird wohl dem Erbischof zu besserem Wein verhelfen.
Es ist nun definitiv, ich kehre hier um und segle nach Hendaye zurück. Die Wettersituation ist mir zu unsicher. Ich wurde von Einheimischen mehrfach gewarnt, dass die Biskaya nur bei stabilen Bedingungen zu befahren ist. Die Wetterkarte zeigt ein Hochdruckgebiet über den britischen Inseln, welches offenbar die Störungen weit nach Süden über die iberische Halbinsel drängt. Diese folgen sich aktuell auch in kurzen Abständen. Zwar ist bisher kein Sturm aufgetreten, ich traue der Sache aber nicht mehr. Zudem sind die sicheren Häfen weiter westlich immer dünner gesät. Die kleinen Fischerhäfen verfügen zudem über eine nur rudimentäre Infrastruktur, was zusätzliche Schwierigkeiten bedeuten könnte. Ich habe das Zigeunerleben langsam auch ein bisschen satt, vor allem, wenn ich wie jetzt bei trübem Wetter im Hafen weitab von den Zentren hocke. So werde ich einige Tage früher nach Hause kommen. Ich nehme in Hendaye den TGV und fahre zurück, um den Anhänger zu holen. Christine wird mich am 14./15.9. für den Rücktransport begleiten. Von hier sind es insgesammt 6 Tagesetappen, wofür mir 10 Tage zur Verfügung stehen. Das sollte reichen, falls das Wetter nicht total verrückt spielt. Sonst könnte ich unterwegs auch in verschiedenen Marinas auswassern, allerdings würde das Hin- und Zurückfahren etwas komplizierter und länger.
Für mich ist diese Planänderung keine Enttäuschung sondern ein Entscheid der Vernunft. Den Zeitbedarf für das erhoffte Ziel habe ich offensichtlich unterschätzt. Ein Abenteuer ist die Reise trotzdem. Ich werde mich auch weiterhin bis am Schluss mit Einträgen melden.

Sonntag, 30. August 2015

Sonntag, 30.8.2015

Ich besuchte heute die Stadt. (einige Bilder habe ich eingestellt). Allerdings gestaltete sich die Sache etwas mühsam. Von der Marina geht man zuerst 20 Minuten zu Fuss, dann benötigt der Bus weitere 20 Minuten bis zur Stadt. Für spanische Verhältnisse ist der ÖV reltiv teuer: 1.45 Euro für eine Fahrt. Zum Vergleich: ein Espresso an der Uferpromenade ist genau gleich teuer. Zudem fährt der Bus an Sonntagen nur alle 2 Stunden, werktags alle Stunden. An solchen Dingen merkt man, wie wir in der Schweiz verwöhnt sind. Glücklicherweise bin ich nicht auf das Gesundheitswesen angewiesen. Ich erlebte es nur einmal vor Jahren, als mir eine Fischgräte im Hals stecken blieb. Ich hätte mindestens einen vollen Tag benötigt, um diese entfernen zu lassen. So schluckte ich damals halt für drei Tage mit Schmerzen und liess mir diese in der Schweiz entfernen. das kostete mich inklusive hin und Rückfahrt nach Aarau knappe 90 Minuten.
Die Bilder zeigen zwar eitel Sonne, aber wie es so ist, man packt die Kamera, oder wie in diesem Falle das Tablet nur bei guter Witterung aus. tatsächlich hat es am Nachmittag leicht geregnet. Jetzt scheint wieder die Sonne, aber in der Nacht soll es dann heftig zu regnen beginnen. Der Wetterbericht ändert allerdings fast stündlich. Gemäss Radar scheint die Störung leicht südlich über Madrid durchzugehen. Für Dienstag sind die Wetterberichte widersprüchlich. Morgen auf jeden Fall wird der Himmel grau sein.





Einige Bilder von Santander:
Der Hauptsitz der Banca de Santander, einer der grössten weltumspannenden Banken.
Ein weiterer rostiger Hafenkran, wäre etwas für die Zürcher!
typische Gasse in der Altstadt. Diese ist 1941 weitgehend durch einen Brand zerstört worden. 
Die Hafenpromenade
Die Kathedrale mit einem schönen romanischen Kreuzgang
Die Stadt von der Marina aus.

Samstag, 29. August 2015


Samstag, 29.8.2015

Heute bin ich in Santander eingetroffen, leider nicht im erhofften Stadthafen, sondern in der Marina, welche weit ausserhalb des Zentrums liegt und zudem gerade neben dem Sportflugplatz. Da ich hier mindestens drei Tage blockiert bin, sind das nicht gerade berauschende Aussichten! Der Stadthafen ist aber besetzt und hat keine Gästeplätze anzubieten. Das Hafenpersonal ist aber sehr hilfsbereit und freundlich. Die Fahrt war ereignislos, fast alles unter Motor, bis auf 2 Meilen vor der Hafeneinfahrt. Der spärliche Wind kam aus Westen, also direkt entgegen. GEstern Nacht erlebte ich ein spektakuläres Feuerwerk in Laredo aus Anlass des dortigen Blumenfestes. Es übertraf alles, was ich diesbezüglich schon gesehen habe, darüber hinaus aus direkter Nähe. Laredo ist eine recht schöne Stadt, aber sehr touristisch.
Von Santander kann ich noch nichts sagen, ich werde die Stadt erst morgen besuchen. Ein Bild von der Einfahrt lege ich als ersten Eindruck bei. Morgen ist das Wetter tagsüber noch gut angesagt, dann kommt eine Gewitterstörung, die sicher den ganzen Montag andauern wird. Was nachher kommt ist noch ungewiss. Für mich steht bereits fest, dass die Zeit niemals für Gibraltar reicht. Sollte nun doch der Herbst einziehen, könnte die Umrundung des Kap Finisterre zu einem Problem werden, da dies nur bei optimalen Bedingungen möglich ist. Alternativ besteht auch die Möglichkeit, Die Küste zurück zu segeln und in Hendaye auszuwassern. Die Reise war so oder so bisher spannend, aber auch an der Grenze mit meinem Schiff.

Freitag, 28. August 2015

Bilder vom Hafen von Bilbao und von unterwegs





Freitag, 28.8.2015, abends

Ich bin wieder eine Bucht weiter, in Laredo. Eine riesige Marina ohne Boote! Dafür war die Registrierung umso komplizierter, ich musste extra die Bootspapiere vorweisen, auch den Versicherungsnachweis und meine ID. Das war letztmals in Calais vor drei Jahren verlangt worden. Sonst reicht es jeweils, wenn ich ein Formular ausfülle. Heute Nacht scheint hier viel los zu sein, um Mitternacht gibt es noch ein Feuerwerk auf der Hafenmole. Ich bin glücklicherweise im Luv des Geschehens.
Der heutige Schlag war das pure Gegenteil von gestern. Ich konnte den Motor schon vor Ende des Hafens abstellen und bis unmittelbar vor dem Ziel mit seitlichem bis achterlichem Wind segeln, bei 2 bis 4 Bf. Im  Hafen liege ich ruhig, ich fand auch einen freundlichen Spanier, der mir viele Tip's für die Weiterfahrt gab. Morgen gehts weiter nach Santander. Je nach Liegeplatz gibts Internet oder auch nicht. Ich melde mich einfach, wenn ich wieder Anschluss habe. Dies könnte auch länger dauern, da die Häfen nun weiter gestreut sind und nicht mehr über die gleich gute Infrastruktur verfügen. Ich bitte deshalb künftig wenn nötig um Geduld!


Bilder von Zumaia und Bermeo
Freitag, 28.8.2015
Was so eine Zhl bedeutet! Gestern versuchte ich vergeblich, das Internet aufzustarten. Den Marinero fragte ich zweimal nach dem Code und erhielt zweimal die gleiche Auskunft: Rcma2014. Heute fragte ich die neue Schicht: es ist halt eine drei am Ende!
Also, ich liege im Hafen Las Arenas in Bilbao. Vorgestern besuchte ich Bermeo, eine kleine, aber feine Kleinstadt, allerdings mit beschränkten Liegemöglichkeiten. Es gibt zwar einen neuen Schwimmponton, aber ohne Wasser und Strom, auch Internet sucht man vergebens. Dafür ist das Städtchen mit seinen verwinkelten Gassen reizvoll. Gestern auf der Fahrt hierher geriet ich in einen rechten Hack. Zu Beginn war alles zahm, ich segelte mit achterlichem Wind und ausgebaumter Genua bei 2-3 Bf. Schon nach wenigen Meilen liess der Wind nach. Da sah ich vor mir dunkle Streifen im Wasser. Ich barg sofort den Spibaum und löste die Bullentalje (Tauwerk, welches den Grossbaum nach vorne sichert) und räumte auf. Dies war gerade noch rechtzeitig, da der wind nun plötzlich von Südwesten, also von der Landseite her einfiel, rasch steigerte er sich auf 5 Bf und ich entschloss mich, ein Reff einzubinden. Das war gut, denn schon fielen Böen mit 6 Bf (etwa 50 Km/h oder 28 Knoten) ein und ich kämpfte hart am Wind gegen die grösser werdenden kurzen Wellen. Nach einer Stunde drehte der Wind weiter auf, sodass ich die Wahl zwischen einem weiteren Reff oder dem Fahren unter Motor hatte. Ich wählte die zweite Möglichkeit, da ein Kap voraus lag mit dem bekannten Effekt mit noch um 1-2 Bf verstärktem Wind. Die Böen fielen dann auch mit 35 Knoten ein und ich wurde ziemlich nass! Im Hafen war dann alles vorbei und ich konnte das Salz auf dem Schiff wegspülen. Man muss dies tun, sonst ist am Morgen mit dem Tau alles nass. Der Abend war dem Besuch der Stadt Bilbao gewidmet. Eine U-Bahn brachte mich in 20 Minuten dorthin, da das Stadtzentrum ziemlich entfernt vom Hafen liegt. Bilbao ist eine eindrückliche und sehr schöne Stadt mit einem klassizistischen Stadtkern ber auch vielen schönen modernen Gebäuden, vor allem mit dem Guggenheim-Museum, welches in seinen abstrakten Formen an ein Schiff in der Brandung erinnert, umgeben von einer stilisierten Hafenmauer und einer Struktur, welche an eine Zugbrücke erinnert. Aber vielleicht ist meine Phantasie auch allzu stark durch meinen Alltag auf dem Meer bestimmt.
Nun geht es weiter Richtung Santander. Leider ist der längerfristige Wetterbericht nicht gut, sodass bald wieder eine Zwangspause droht. Immerhin habe ich nun schon einen schönen Weg zurücklegen können. Wenn das Ziel Gibraltar auch nicht ganz erreicht werden kann, werden trotzdem schöne Erinnerungen bleiben.

Dienstag, 25. August 2015


Zumaia ist ein alter Etappenort auf dem Pilgerweg nach Santiago de Compostela, dem Jakobsweg. Die Kirche erinnert eher an ein Festung als an ein Gotteshaus!



Mein Boot am Ponton von San Sebastian.
Zwei Bilder von San Sebastian.
Auf Kurs nach Zumaia. Die Küste ist einmalig schön und grün!

Dienstag, 25.8.2015
Seit Sonntag bin ich in spanischen Gewässern! Nachdem es am Sonntag überraschend aufgehellt hat, habe ich die Gelegenheit gepackt und bin bis nach San Sebastian weitergefahren, allerdings mangels Wind unter Motor. San Sebastian ist ein schöner Badekurort mit viel Charme aus dem 19ème. Eine Altstadt mit schönen Gassen und Gebäuden wird durch eine ausgedehnt Strandpromenade mit Hotels ergänzt, ein weiter Sandstrand in Muschelform schliesst sich an. Alles wird von einem kleinen Berg mit einer Festung überragt. San Sebastian wird nächstes Jahr Kulturhauptstadt sein, dann wird man sicher auch bei uns mehr von der Stadt hören. Der Hafen ist sehr klein und bietet nur sehr wenige Gastplätze an. Ich hatte Glück und konnte am Ponton geerade noch anlegen. Sonst hätte ich eine Boje nehmen müssen. Es besteht zwar ein Abholservice für Tag und Nacht, aber wie es sich zeigen sollte, liegt man sehr unruhig. Prompt kam in der Nacht Wind in Sturmstärke auf, und die armen Boote an den Bojen schwankten am Morgen bedenklich. Es war am Montag auch nicht daran zu denken, die Bucht zu verlassen, da drei bis vier Meter hohe Wellen durch die Einfahrt drangen. So nützte ich die Zeit für eine ausgedehnte Stadtbesichtigung. Diese hat eine wechselvolle Geschichte und war immer wieder Schauplatz von Kriegen, vornehmlich zwischen Spanien und Fankreich, oft mit englischer Beteiligung. 1813 wurde sie von den sich zurückziehenden Franzosen in Schutt und Asche gelegt. Danach gelangte sie immer wieder zwischen die Parteien der vielen Bürgerkriege, welche Spanien bis zu General Franco erschütterten. Da sie zum Baskenland gehört, waren auch diese Konflikte bestimmend. Die Basken sind ein uraltes Volk, dessen Sprache nicht zu den indogermanischen Idiomen gehört. Entsprechend ist es unmöglich, die Anschriften zu entziffern. Meist besteht aber eine spanische Übersetzung zur Verfügung. Man spürt hier sofort einen anderen Lebensrhythmus. Vor 10 Uhr ist die Stadt wie ausgestorben, dafür sind die Leute bis spät in der Nacht auf den Gassen und flanieren, geniessen Tapas und essen frühestens um 21.30. Am Morgen werden alle Gassen gründlich gereinigt und abgespritzt. Da der Anlegeponton unter der Quaimauer liegt, habe ich auch eine Portion Chemikalien abgekriegt!
Schon am ersten Abend hatte ich Kontakt mit den Nachbarliegern, einem französischem und einem englischen Paar. Die Franzosen luden mich spontan zu Tapas und anschliessend zum Nachtessen auf dem Boot ein. Ich hatte wenigstens noch Brestenberger Blanc de Noir bei mir und konnte so auch etwas beitragen. Er ist pensionierter Navigator bei der französischen Marine und ehemaliger Pfadfinder bei der Seepfadi in der Bretagne, Sie ebenfalls pensionierte Kindergärtnerin. Wir verbrachten einen gemütlichen Abend. Ich erhielt auch viele wertvolle Angaben zum Revier. Am gestrigen Abend konnte ich mich revanchieren bei Tapas in der Altstadt, am zentralen Platz. Er ist umsäumt von dreistöckigen ebenmässigen Häusern mit Terassenfenster und Balkonen, welche alle nummeriert sind. Früher wurden auf dem Platz Stierkämpfe durchgeführt und diese Fensterplätze vermietet! Eigentlich wollten mich die Franzosen zum Nachtessen einladen, es kam aber anders! Zurück am Steg lud uns der Engländer zu einem Glas Wein ein. Daraus wurden mehrere und wir verbrachten den Abend mit Plaudern in Franglais und bei Snacks. Es war eine recht gute Übung für mich, dauernd von englisch auf französisch und umgekehrt zu wechseln, musste aber auch oft als Übersetzer dienen. Der Engländer ist offenbar erst seit 10 Monaten mit seiner Frau zusammen, was er mir unter vorgehaltener Hand verriet, als ich ihn nach seinen Absichten für eine Weltumrundung fragte. Sein Schiff ist nämlich entsprechend ausgerüstet, unter anderem mit Passatsegeln und weiteren praktischen Einrichtungen.
Heute nun bin ich unter besten Bedingungen weiter gesegelt und habe um 14.30 hier in Zumaia angelegt. Eine praktisch eingerichtete Marina hat mich aufgenommen. Nach diesem Eintrag werde ich einen Erkundungsgang in der Stadt unternehmen. Die nächsten Tage scheinen günstige Bedingungen zu bieten, sodass ich denke, bis zum Wochenende bis nach Santander zu gelangen. Dann sehen wir wieder weiter. Blogs gibt es, wenn ich Internetverbindung habe.

Samstag, 22. August 2015

Nun hat es doch noch recht heftig zu regnen begonnen, ich geniesse im Schutz des Regenzeltes die wohlige Abgeschirmtheit und das plätschern des Regens über mir.
Der Wetterbericht auf allen Kanälen stimmt übrigens nicht mit der Realität überein. Es herrscht zwar schwül-heisses Wetter mit einigen Regentropfen, von den angekündigten Schauern und Gewitter ist aber keine Spur. vielleicht kommt es ja noch...

Das erste Bild zeigt die Bucht mit Fuenterrabia, der spanischen Stadt ennet der Grenze. Das zweite Bild ist im Stadtzentrum entstanden.
Samstag, 22.8.2015
Das Interesse am Blog scheint intakt zu sein, heute wurde er bereits 75 mal angeschaut, an normalen Wochentagen sind es 15-25 Besuche. Was allerdings Russen und Amerikaner daran interessiert, weiss ich weniger genau!
Ich war heute in der Stadt, welche eine halbe Stunde zu Fuss von der Marina her entfernt ist. Nichts besonderes, ein typischer französischer Ort, aber mit Cachet. Ich poste zwei Photos im Anschluss. Die übrige Zeit verbringe ich mit Wäsche. Es hat hier eine sehr gute Waschmaschine, und vor allem ein Trockner, welche auch wirklich trocknet! Ich habe da schon ganz andere Erfahrungen gemacht.

Freitag, 21. August 2015




Die Bilder zeigen den gedeckten Tisch fürs Morgenessen, die vollgestopfte Kabine und die Überreste des deutschen Atlantikwalls. Die Inschrift auf dem rechten Bunker zeigt übrigens, dass es durchaus erotische Beziehungen zwischen der Schweiz und Südfrankreich gibt!