Dienstag, 29. Mai 2012

Schnappschüsse mit Christine 25.05-28.05





28.05 Abschied in Le Havre

26.05. St.Valérie en Caux

26.05 bei Schönwetter ganz fröhlich

26.05 Lossegeln um 06 Uhr
24./25.05 Le Tréport

27.05 bei Schlechtwetter ganz fröhlich





 edler Spender von Wein und Oliven: Pariser Violinist und Lehrer an der Uni Sorbonne


















Hummer-Schmaus zur Begrüssung



Schmetterling bei Rückenwind



Fotos vom 14.05 - 21.05

23.05 Boulogne sur mer

früher Start in Calais
Trockenfallen

Schwelle

Wim and Wife

Jesse

les Bourgeois de Calais

die Holländer

hinter dem protzigen niederländischen Kat

Gravelines

vor Anker in Gravelines am 19.05

Unter Segel

18.05 Dünkirchen
mit Genacker

17.05. belgische Küste

16.05 Holländer und feine Austern

Segeln in Schräglage

15.05 Mit Familie Noelle



Le Havre, 28.5.2012. Christine hat definitiv das schöne Wetter mitgebracht. Wir verbrachten schöne Pfingsttage auf der Strecke Le Treport- St. Valéry en Caux- Fécamp-Le Havre. Die erste Strecke bot bestes Segelwetter mit 25 NM achterlichem Wind und mitlaufenden Strom. In St. Valéry sassen wir dann allerdings in der Tidenfalle, da wir entgegen unserer Erwartungen den Hafen nicht während des frühmorgendlichen Hochwassers verlassen konnten, sondern erst nach 14 h. Die Brücke wird in der Nacht nicht geöffnet. so mussten wir uns gegen Wind und Strömung bis zum nächsten Hafen durchkämpfen. Ein gutes Essen mit Austern und anderen Leckerbissen entschädigten uns für die Mühsal. Heute hatten wir es besser, konnten aber auch nur den kleineren Teil segeln, da der Wind bald einschlief. Le Havre wurde während des Kriegs vollständig zerstört und aus einem (Beton-)Guss wieder aufgebaut. Interessant für Architekturbeflissene, es handelt sich um ein Weltkulturgut, aber nicht wirklich ästhetisch. Christine hat mich heute wieder Richtung München verlassen. die Tage mit ihr waren sehr schön und unterhaltsam. Es fällt mir etwas schwer, nun wieder allein weiter zu navigieren. Nun folgt in den nächsten 10 Tagen eine der wirklich heiklen Passagen über Cherbourg, das Cap la Hague und den strömungsstarken Engpass zwischen dem Kap und den Kanalinseln nach St Malo.

Mittwoch, 23. Mai 2012

Boulogne sur Mer, 23.5.2012. Seit dem letzten Eintrag hat sich einiges ereignet. am Sonntag segelte ich nach Calais und wurde von einer stürmischen See mit 2 m hohen Wellen und Wind von 5-6 Bf überrascht. Zurück konnte ich nicht mehr. so segelte ich mit einem Reff im Grostuch ohne Vorsegel mit raumem Wind zum Ziel, wobei ich mehrmals heftig geduscht wurde, tückisch war, dass die Wellen von hinten einstiegen und mich manchmal überraschten. das Bergen der Segel wurde zu einer akrobatischen Übung, gelang aber nach vielem hin und her Schlagen. Gerade noch rechtzeitig erreichte ich den Hafeneingang vor der letzten Brückenöffnung. der Hafenmeister war um 16.30 h schon weg, ich erhielt aber die Zugangscodes durch andere Segler. am nächsten Tag spülte ich zuerst das Cockpit mit Süsswasser, um das Salz los zu werden (die Dichten trocknen sonst nicht mehr) und zog anschliessend in die Stadt für eine Besichtigung. Es war schneidend kalt, sodass ich mich in ein Museum rettete. Es befand sich in einem ehemaligen deutschen Führungsbunker inmitten eines Stadtparkes. die üblichen Bilder und Gegenstände aus dem zweiten Weltkrieg. Am Nachmittag traf ich mich mit zwei Holländer Ehepaaren zum Apéritif. Sehr freundliche und zuvorkommende Leute. Das eine Ehepaar hat einen zweijährigen Knaben, der mich rasch in Beschlag nahm, ich spielte die weiteren Tage die Grossvaterrolle. Jesse ist wirklich ein liebenswürdiges Kind! er ist mir richtig ans Herz gewachsen. Gestern stiessen ein junger Pole mit einer Grossen Yacht, welcher  auf eine weitere Crew wartet, und zwei Deutsche zu unserer Runde. Diese hatten Grosses Pech auf der gleichen  Route wie ich. Sie gerieten in der Nacht unter Motor in ein nicht beleuchtetes Fischernetz. Dieses riss ihnen die Schraube aus der Stopfbüchse, beschädigte das Getriebe und schlug ein Leck. Sie retteten sich unter Segel in den Hafen und stehen nun mit dem Boot im Trockenen. Die Reparatur geht voran, vielleicht treffen wir uns wieder unterwegs. Heute waren die Bedingungen endlich so, dass man es wagen konnte, weiter zu segeln. Nun bin ich also hier in Boulogne. Die Stadt zeichnet sich durch ein meeresbiologisches Museum mit Unterwasseraquarium aus, welches den Vergleich mit Disney oder Lissabon nicht zu scheuen braucht. auch die Altstadt ist sehenswert.
Nun noch einige Worte zur Navigation. Neben den klassischen Hilfsmitteln: Kompass, Karte und Zirkel benütze ich vor allem mein schon 10 Jahre altes GPS, welches mir immer noch ausgezeichnete Dienste leistet. Auf dem Tablet habe ich Navionics Karten geladen, welche sehr genau sind. Der Nachteil liegt im Gerät, welches bei Tageslicht dermassen spiegelt, dass nichts zu sehen ist. Ich lasse es deshalb in der Kabine und konsultiere die Karte bei Unsicherheiten, sofern ich überhaupt das Steuer verlassen kann. Am Freitag wird Christine für 4 Tage zu mir stossen. Da heisst es Platz machen! Ich freue mich riesisig auf ihren Besuch!

Sonntag, 20. Mai 2012

Gravelines, 19.5.2012.  Nun habe ich schon 4 Tage auf dem Meer geschafft. Heute war Motoren angesagt, da ich den Wind direkt von vorne hatte, es war aber nur eine kurze Strecke von 14 Meilen von Dunkerque bis hier nach Gravelines. Gravelines ist eine alte Festungsstadt und durch einen Kanal mit dem Meer verbunden. Ebbe und Flut macht sich nun schon stark bemerkbar, der Hafen ist nur noch bei Hochwasser zugänglich, dafür sind die Boote vor dem Trockenfallen durch eine Schwelle geschützt. Gewissermassen befinde ich mich aktuell in einer Grossen Badewanne. Die Geschichte ist hier allgegenwärtig. Während Gravelines vor allem an die Eroberungsfeldzüge der französischen Könige (Louis 14) erinnert ( wir denken an die Landsknechtlieder: in Flandern reitet der Tod...), war Dünkirchen der Ort, wo die geschlagenen britischen Truppen sich unter Zurücklassen der ganzen Ausrüstung zum Teil mit Fischer- und Sportbooten im  Frühsommer 1940 über den Kanal retteten. Glorreicher war der Küstenabschnitt, welchen ich nächste Woche erreichen werde, die normannische Küste. Hier landeten am 6. Juni 1944 die Alliierten und meisterten damit eine der grössten logistischen Aufgabe der modernen Kriegsgeschichte. Traurig stimmen die Totentafeln im Zentrum der Ortschaften. Besonders hoch war der Tribut des ersten Weltkriegs mit mindestens 50 Toten. Mort pour la France, heisst es, besser würde man sagen, gestorben wegen hirnwütigen Generälen. Die Blüte der jungen Männer wurde dahingerafft im Fleischwolf der Schützengräben.
Nun aber zurück zu den letzten Tagen. Ich habe am Montag tatsächlich unsere Belgischen Freunde besucht, allerdings nicht mit einem Mietauto, da ich keines auftreiben konnte, sondern mit dem Zug. Eine Reise je Weg von 4.5 Stunden über Rosendaal und Brüssel. wir verbrachten einen Frühlingsabend in einer Gartenwirtschaft in einem Flusstal ausserhalb von Lüttich. Ich erlebte einen überaus herzlichen Empfang, trotz meiner so kurzfristigen  Anmeldung. Es waren auch fast alle hier, das heisst vier Generationen. Ich übernachtete in Lüttich und nahm den Zug um 11 h zurück. In Brüssel blieb ich stecken, da wegen eines Zugsunglücks in Rosendaal keine Züge nach Holland verkehrten. so machte ich dieser Stadt bei nasskaltem Wetter einen Kurzbesuch und fuhr dann nach drei Stunden bis Antwerpen weiter, wo ich wieder stecken blieb. Ausser nassen Füssen hat mir diese Stadt allerdings nicht viel geboten. Um 18 h war ich schlussendlich doch am Ziel und verbrachte den Abend in der Marina bei Austern und Meerfisch und einer gemütlichen Runde mit dem Wirteehepaar und zwei weiteren Gästen. Am nächsten Tag hatte das Wetter überraschend aufgeklärt und ich konnte bei 5 Bf mit gerefftem Tuch Kurs West nehmen. Das Boot hat den ersten Härtetest auf dem Meer bestens bestanden. Der erste Hafen war Blankenberge, etwas weiter als Zeebrugge, ein typischer Touristenort. Die belgische Küste besteht fast geschlossen aus mehrstöckigen Ferienhausüberbauungen, kein wirklich schöner Anblick, der nur von Häfen und Fabrikschloten unterbrochen wird. Auch den nächsten Industriehafen, Ostende, überhüpfte ich und fand in Nieuwport Unterschlupf in einer riesigen Marina. Ein Hafenmeister war nicht zu finden, aber ein freundliches Ehepaar half mir aus der Patsche. Am Stammtisch im Clubhaus machter ich mit drei Belgiern Bekanntschaft und verbrachte ein gemütliches Nachtessen mit ihnen. sie begleiteten mich auch zum Boot zurück und waren begeistert von meinem Projekt. Der nächste Hafen war Dünkirchen, wo ich noch am Steg von Dauerliegern begrüsst wurde. Einer von ihnen hat mich in sein Ferienhaus in Südfrankreich eingeladen. Ich denke allerdings nicht, dass es dazu reichen wird, da es deutlich weg von meiner Route Richtung Italien liegt. Er hat auch meine Abfahrt aus dem Hafen photographiert, vielleicht sendet er sie per Mail, dann kann man diese auf dem Blog bewundern. Nun also sitze ich hier bei einem Glas Gin Toni und hoffe, dass diese Nachricht den Weg in den Blog finden wird. Ich habe hier keinen WiFi- Empfang, Photos folgen deshalb irgend einmal später.

Dienstag, 15. Mai 2012

Vlissingen, Montag, den 14.5.2012. Nun habe ich endgültig dem den Flüssen und Binnenmeere hinter mir gelassen und warte hier auf günstigere Bedingungen, um ins Meer zu stechen. Gegenwärtig herrscht bei noch schönem Wetter West-Südwest, damit genau aus der Richtung, welche ich fahren will. Die nächsten Tage sind regnerisch und stürmisch, sodass ich vorläufig blockiert bin. Ich werde deshalb ein Auto mieten und unsere Freunde aus Belgien besuchen, sofern ich sie erreiche. Die letzten Tage führten mich über Binnenmeere und Kanäle durch die Niederlanden. Teilweise war rassiger Segeln angesagt. die Photos zeigen auch, wie eng die Hafenzufahrten sind. Vor allem bei Ebbe, kann es knapp werden. Mit hochgezogenem Schwert schaffe ich es aber meist. Willemstad, Middelburg und viele kleinere Ortschaften machen den Aufenthalt abwechslungsreich. Immer wieder treffe ich interessante Leute, Einheimische und Touristen und bekomme auch allerlei gute und weniger nützliche Ratschläge.

Donnerstag, 10. Mai 2012







Photos der ersten 10 Tage.
10.5.2012
Korrektur zu gestern. Es war im Yachtclub nicht im Nachtclub!
Mittwoch, 9.5.2012. Ich habe heute die Grenze zu den Niederlanden überquert und befinde ich mich in einer schmucken Marina. Regen und Sonne wechseln sich ab, wenn der Flusslauf es erlaubt setze ich die Segel, meist aber mit Unterstützung des Motors, um rechtzeitig das Ziel zu erreichen.
Die letzten Tage waren sehr abwechslungsreich, vor allem die sogenannte Bergstrecke zwischen Rüdesheim und Koblenz. Der Verkehr nimmt laufend zu, wobei ich nicht oft überholt werde, der Berufsverkehr fährt lediglich mit 6-7 Knoten. Dafür ist der Wellenschlag enorm und bremst mich oft aus. Koblenz habe ich im Regen besucht, viel gibt es allerdings nicht zu sehen. Da war Köln schon besser. Traurig ist, dass all diese Städte im Krieg vollständig vernichtet wurden und nun alles etwas künstlich wirkt. In Duisburg traf ich im Nachtclub Ruhrort eine gemütliche Runde. Man plauderte über allerlei, natürlich war in den Augen der Deutschen in der Schweiz alles besser. Sie beneiden uns vor allem wegen der direkten Demokratie. Heute haben sie eine Bombe aus dem Krieg entschärft, entsprechend war die Schifffahrt auf Rhein und Ruhr stark eingeschränkt. Ich war allerdings bereits über die kritische Stelle hinaus.
Morgen werde ich bereits die Tidengewässer vor Rotterdam erreichen. Die weitere genaue Route muss ich noch herausfinden. Es gibt auf jeden Fall einen Binnenweg bis Vlissingen, den ich gerne nehmen möchte, da die Ausfahrt aus dem Hafen Rotterdam schwierig wäre und vor allem kein brauchbares Etappenziel besteht.

Samstag, 5. Mai 2012

Unterdessen bin ich wohlbehalten bis Ruedesheim gelangt. Entschuldigt ue, ich habe eine amerikanische Tastatur und schaffe es nicht, diese umzuschalten. Die Reise ist bisher sehr spannend, nichts von Langeweile. Der Film von Peter [herzlichen Dank] zeigt eindruecklich, wie riesigg die Schleusen sind. Wenn dann ein so Riesenschiff erst Schub gibt, braucht es alle Kraft, damit das Boot nicht an der Schleusenwand zerschlaegt. In einer Wartephase vor einer Schleuse hat es mich einmal im Kreis gedreht, als ich zu nahe am Heck eines Frachters geparkt hatte. Auch unterwegs muss man aufpassen, manchmal wechselt das bergwaerts fahrende Schiff die Seite und signalisiert dies mit einer blauen Tafel. In den Marinas werde ich stets freundlich empfangen, die Infrastruktur ist meist sehr gut, habe auch schon als Versuch die erste Waesche gemacht. Diesel benoetige ich ungefaehr 1 l auf 10 km, was den frueheren Schaetzungen entspricht.
Bisherige Stationen waren Breisach, Kehl bei Strassburg, nach der letzten Schleuse bei Baden/Baden, Worms und jetzt Ruedesheim. Heute regnet es  in Stroemen, weshalb ich eine Pause eingelegt habe und mit einem kleinen Marsch und
Samstag, 5.5.2012. Ich bin wohlbehalten in Ruedesheim eingtroffen. Bisher war die Reise spannend, von Langeweile keine Rede. Die riesigen Schleusen sind anspruchsvoll, wie man es im Film von Peter sehen kann [herzlichen Dank an Peter, habe von nichts gewusst]. Entschuldigt die komische Schreibweise, ich habe eine amerikanische Tastatur und schaffe es nicht, diese yu aendern.
Wenn dann ein Riesenschiff seine Schraube anlaesst, braucht es alle Kraft, damit das Boot nicht gegen die Schleusenwand prallt. Einmal habe ich in der Wartezeit vor der Schleuse etwas zu nah beim Heck eines Frachters geparkt und wurde gerade einmal im Kreis gedreht, als dieser kurz seine Position korrigierte.
Auch unterwegs gilt es scharf yu beobachten. Wenn ein bergwaerts fahrendes Schiff steurebords kreuzen will, zeigt es dies mit einer blauen Tafel.

sorry, nun wirft man mich aus dem Restaurant
Samstag, 5.5.2012 Ruedesheim. Leider bin ich unterbrochen worden, ich versuche sp'ter einen Eintrag.