Montag, 31. August 2015

Montag, 31.8.2015

Der heutige Tag ist regnerisch. Ich benützte ihn deshalb dazu, zu waschen, wie sicher alle wissen, meine Lieblingsbeschäftigung! Das Waschprogramm dauerte eine Stunde, fürs Trocknen benötigte die Maschine volle 2 Stunden!
Am Nachmittag machte ich nochmals einen Ausflug in die Stadt. Am Montag sind leider auch hier wie überall die Museen geschlossen. Wenigstens konnte ich die eindrückliche Kathedrale in wuchtigem gotischen Stil für einen Euro Eintritt besichtigen. Das Geld wird wohl dem Erbischof zu besserem Wein verhelfen.
Es ist nun definitiv, ich kehre hier um und segle nach Hendaye zurück. Die Wettersituation ist mir zu unsicher. Ich wurde von Einheimischen mehrfach gewarnt, dass die Biskaya nur bei stabilen Bedingungen zu befahren ist. Die Wetterkarte zeigt ein Hochdruckgebiet über den britischen Inseln, welches offenbar die Störungen weit nach Süden über die iberische Halbinsel drängt. Diese folgen sich aktuell auch in kurzen Abständen. Zwar ist bisher kein Sturm aufgetreten, ich traue der Sache aber nicht mehr. Zudem sind die sicheren Häfen weiter westlich immer dünner gesät. Die kleinen Fischerhäfen verfügen zudem über eine nur rudimentäre Infrastruktur, was zusätzliche Schwierigkeiten bedeuten könnte. Ich habe das Zigeunerleben langsam auch ein bisschen satt, vor allem, wenn ich wie jetzt bei trübem Wetter im Hafen weitab von den Zentren hocke. So werde ich einige Tage früher nach Hause kommen. Ich nehme in Hendaye den TGV und fahre zurück, um den Anhänger zu holen. Christine wird mich am 14./15.9. für den Rücktransport begleiten. Von hier sind es insgesammt 6 Tagesetappen, wofür mir 10 Tage zur Verfügung stehen. Das sollte reichen, falls das Wetter nicht total verrückt spielt. Sonst könnte ich unterwegs auch in verschiedenen Marinas auswassern, allerdings würde das Hin- und Zurückfahren etwas komplizierter und länger.
Für mich ist diese Planänderung keine Enttäuschung sondern ein Entscheid der Vernunft. Den Zeitbedarf für das erhoffte Ziel habe ich offensichtlich unterschätzt. Ein Abenteuer ist die Reise trotzdem. Ich werde mich auch weiterhin bis am Schluss mit Einträgen melden.

Sonntag, 30. August 2015

Sonntag, 30.8.2015

Ich besuchte heute die Stadt. (einige Bilder habe ich eingestellt). Allerdings gestaltete sich die Sache etwas mühsam. Von der Marina geht man zuerst 20 Minuten zu Fuss, dann benötigt der Bus weitere 20 Minuten bis zur Stadt. Für spanische Verhältnisse ist der ÖV reltiv teuer: 1.45 Euro für eine Fahrt. Zum Vergleich: ein Espresso an der Uferpromenade ist genau gleich teuer. Zudem fährt der Bus an Sonntagen nur alle 2 Stunden, werktags alle Stunden. An solchen Dingen merkt man, wie wir in der Schweiz verwöhnt sind. Glücklicherweise bin ich nicht auf das Gesundheitswesen angewiesen. Ich erlebte es nur einmal vor Jahren, als mir eine Fischgräte im Hals stecken blieb. Ich hätte mindestens einen vollen Tag benötigt, um diese entfernen zu lassen. So schluckte ich damals halt für drei Tage mit Schmerzen und liess mir diese in der Schweiz entfernen. das kostete mich inklusive hin und Rückfahrt nach Aarau knappe 90 Minuten.
Die Bilder zeigen zwar eitel Sonne, aber wie es so ist, man packt die Kamera, oder wie in diesem Falle das Tablet nur bei guter Witterung aus. tatsächlich hat es am Nachmittag leicht geregnet. Jetzt scheint wieder die Sonne, aber in der Nacht soll es dann heftig zu regnen beginnen. Der Wetterbericht ändert allerdings fast stündlich. Gemäss Radar scheint die Störung leicht südlich über Madrid durchzugehen. Für Dienstag sind die Wetterberichte widersprüchlich. Morgen auf jeden Fall wird der Himmel grau sein.





Einige Bilder von Santander:
Der Hauptsitz der Banca de Santander, einer der grössten weltumspannenden Banken.
Ein weiterer rostiger Hafenkran, wäre etwas für die Zürcher!
typische Gasse in der Altstadt. Diese ist 1941 weitgehend durch einen Brand zerstört worden. 
Die Hafenpromenade
Die Kathedrale mit einem schönen romanischen Kreuzgang
Die Stadt von der Marina aus.

Samstag, 29. August 2015


Samstag, 29.8.2015

Heute bin ich in Santander eingetroffen, leider nicht im erhofften Stadthafen, sondern in der Marina, welche weit ausserhalb des Zentrums liegt und zudem gerade neben dem Sportflugplatz. Da ich hier mindestens drei Tage blockiert bin, sind das nicht gerade berauschende Aussichten! Der Stadthafen ist aber besetzt und hat keine Gästeplätze anzubieten. Das Hafenpersonal ist aber sehr hilfsbereit und freundlich. Die Fahrt war ereignislos, fast alles unter Motor, bis auf 2 Meilen vor der Hafeneinfahrt. Der spärliche Wind kam aus Westen, also direkt entgegen. GEstern Nacht erlebte ich ein spektakuläres Feuerwerk in Laredo aus Anlass des dortigen Blumenfestes. Es übertraf alles, was ich diesbezüglich schon gesehen habe, darüber hinaus aus direkter Nähe. Laredo ist eine recht schöne Stadt, aber sehr touristisch.
Von Santander kann ich noch nichts sagen, ich werde die Stadt erst morgen besuchen. Ein Bild von der Einfahrt lege ich als ersten Eindruck bei. Morgen ist das Wetter tagsüber noch gut angesagt, dann kommt eine Gewitterstörung, die sicher den ganzen Montag andauern wird. Was nachher kommt ist noch ungewiss. Für mich steht bereits fest, dass die Zeit niemals für Gibraltar reicht. Sollte nun doch der Herbst einziehen, könnte die Umrundung des Kap Finisterre zu einem Problem werden, da dies nur bei optimalen Bedingungen möglich ist. Alternativ besteht auch die Möglichkeit, Die Küste zurück zu segeln und in Hendaye auszuwassern. Die Reise war so oder so bisher spannend, aber auch an der Grenze mit meinem Schiff.

Freitag, 28. August 2015

Bilder vom Hafen von Bilbao und von unterwegs





Freitag, 28.8.2015, abends

Ich bin wieder eine Bucht weiter, in Laredo. Eine riesige Marina ohne Boote! Dafür war die Registrierung umso komplizierter, ich musste extra die Bootspapiere vorweisen, auch den Versicherungsnachweis und meine ID. Das war letztmals in Calais vor drei Jahren verlangt worden. Sonst reicht es jeweils, wenn ich ein Formular ausfülle. Heute Nacht scheint hier viel los zu sein, um Mitternacht gibt es noch ein Feuerwerk auf der Hafenmole. Ich bin glücklicherweise im Luv des Geschehens.
Der heutige Schlag war das pure Gegenteil von gestern. Ich konnte den Motor schon vor Ende des Hafens abstellen und bis unmittelbar vor dem Ziel mit seitlichem bis achterlichem Wind segeln, bei 2 bis 4 Bf. Im  Hafen liege ich ruhig, ich fand auch einen freundlichen Spanier, der mir viele Tip's für die Weiterfahrt gab. Morgen gehts weiter nach Santander. Je nach Liegeplatz gibts Internet oder auch nicht. Ich melde mich einfach, wenn ich wieder Anschluss habe. Dies könnte auch länger dauern, da die Häfen nun weiter gestreut sind und nicht mehr über die gleich gute Infrastruktur verfügen. Ich bitte deshalb künftig wenn nötig um Geduld!


Bilder von Zumaia und Bermeo
Freitag, 28.8.2015
Was so eine Zhl bedeutet! Gestern versuchte ich vergeblich, das Internet aufzustarten. Den Marinero fragte ich zweimal nach dem Code und erhielt zweimal die gleiche Auskunft: Rcma2014. Heute fragte ich die neue Schicht: es ist halt eine drei am Ende!
Also, ich liege im Hafen Las Arenas in Bilbao. Vorgestern besuchte ich Bermeo, eine kleine, aber feine Kleinstadt, allerdings mit beschränkten Liegemöglichkeiten. Es gibt zwar einen neuen Schwimmponton, aber ohne Wasser und Strom, auch Internet sucht man vergebens. Dafür ist das Städtchen mit seinen verwinkelten Gassen reizvoll. Gestern auf der Fahrt hierher geriet ich in einen rechten Hack. Zu Beginn war alles zahm, ich segelte mit achterlichem Wind und ausgebaumter Genua bei 2-3 Bf. Schon nach wenigen Meilen liess der Wind nach. Da sah ich vor mir dunkle Streifen im Wasser. Ich barg sofort den Spibaum und löste die Bullentalje (Tauwerk, welches den Grossbaum nach vorne sichert) und räumte auf. Dies war gerade noch rechtzeitig, da der wind nun plötzlich von Südwesten, also von der Landseite her einfiel, rasch steigerte er sich auf 5 Bf und ich entschloss mich, ein Reff einzubinden. Das war gut, denn schon fielen Böen mit 6 Bf (etwa 50 Km/h oder 28 Knoten) ein und ich kämpfte hart am Wind gegen die grösser werdenden kurzen Wellen. Nach einer Stunde drehte der Wind weiter auf, sodass ich die Wahl zwischen einem weiteren Reff oder dem Fahren unter Motor hatte. Ich wählte die zweite Möglichkeit, da ein Kap voraus lag mit dem bekannten Effekt mit noch um 1-2 Bf verstärktem Wind. Die Böen fielen dann auch mit 35 Knoten ein und ich wurde ziemlich nass! Im Hafen war dann alles vorbei und ich konnte das Salz auf dem Schiff wegspülen. Man muss dies tun, sonst ist am Morgen mit dem Tau alles nass. Der Abend war dem Besuch der Stadt Bilbao gewidmet. Eine U-Bahn brachte mich in 20 Minuten dorthin, da das Stadtzentrum ziemlich entfernt vom Hafen liegt. Bilbao ist eine eindrückliche und sehr schöne Stadt mit einem klassizistischen Stadtkern ber auch vielen schönen modernen Gebäuden, vor allem mit dem Guggenheim-Museum, welches in seinen abstrakten Formen an ein Schiff in der Brandung erinnert, umgeben von einer stilisierten Hafenmauer und einer Struktur, welche an eine Zugbrücke erinnert. Aber vielleicht ist meine Phantasie auch allzu stark durch meinen Alltag auf dem Meer bestimmt.
Nun geht es weiter Richtung Santander. Leider ist der längerfristige Wetterbericht nicht gut, sodass bald wieder eine Zwangspause droht. Immerhin habe ich nun schon einen schönen Weg zurücklegen können. Wenn das Ziel Gibraltar auch nicht ganz erreicht werden kann, werden trotzdem schöne Erinnerungen bleiben.

Dienstag, 25. August 2015


Zumaia ist ein alter Etappenort auf dem Pilgerweg nach Santiago de Compostela, dem Jakobsweg. Die Kirche erinnert eher an ein Festung als an ein Gotteshaus!



Mein Boot am Ponton von San Sebastian.
Zwei Bilder von San Sebastian.
Auf Kurs nach Zumaia. Die Küste ist einmalig schön und grün!

Dienstag, 25.8.2015
Seit Sonntag bin ich in spanischen Gewässern! Nachdem es am Sonntag überraschend aufgehellt hat, habe ich die Gelegenheit gepackt und bin bis nach San Sebastian weitergefahren, allerdings mangels Wind unter Motor. San Sebastian ist ein schöner Badekurort mit viel Charme aus dem 19ème. Eine Altstadt mit schönen Gassen und Gebäuden wird durch eine ausgedehnt Strandpromenade mit Hotels ergänzt, ein weiter Sandstrand in Muschelform schliesst sich an. Alles wird von einem kleinen Berg mit einer Festung überragt. San Sebastian wird nächstes Jahr Kulturhauptstadt sein, dann wird man sicher auch bei uns mehr von der Stadt hören. Der Hafen ist sehr klein und bietet nur sehr wenige Gastplätze an. Ich hatte Glück und konnte am Ponton geerade noch anlegen. Sonst hätte ich eine Boje nehmen müssen. Es besteht zwar ein Abholservice für Tag und Nacht, aber wie es sich zeigen sollte, liegt man sehr unruhig. Prompt kam in der Nacht Wind in Sturmstärke auf, und die armen Boote an den Bojen schwankten am Morgen bedenklich. Es war am Montag auch nicht daran zu denken, die Bucht zu verlassen, da drei bis vier Meter hohe Wellen durch die Einfahrt drangen. So nützte ich die Zeit für eine ausgedehnte Stadtbesichtigung. Diese hat eine wechselvolle Geschichte und war immer wieder Schauplatz von Kriegen, vornehmlich zwischen Spanien und Fankreich, oft mit englischer Beteiligung. 1813 wurde sie von den sich zurückziehenden Franzosen in Schutt und Asche gelegt. Danach gelangte sie immer wieder zwischen die Parteien der vielen Bürgerkriege, welche Spanien bis zu General Franco erschütterten. Da sie zum Baskenland gehört, waren auch diese Konflikte bestimmend. Die Basken sind ein uraltes Volk, dessen Sprache nicht zu den indogermanischen Idiomen gehört. Entsprechend ist es unmöglich, die Anschriften zu entziffern. Meist besteht aber eine spanische Übersetzung zur Verfügung. Man spürt hier sofort einen anderen Lebensrhythmus. Vor 10 Uhr ist die Stadt wie ausgestorben, dafür sind die Leute bis spät in der Nacht auf den Gassen und flanieren, geniessen Tapas und essen frühestens um 21.30. Am Morgen werden alle Gassen gründlich gereinigt und abgespritzt. Da der Anlegeponton unter der Quaimauer liegt, habe ich auch eine Portion Chemikalien abgekriegt!
Schon am ersten Abend hatte ich Kontakt mit den Nachbarliegern, einem französischem und einem englischen Paar. Die Franzosen luden mich spontan zu Tapas und anschliessend zum Nachtessen auf dem Boot ein. Ich hatte wenigstens noch Brestenberger Blanc de Noir bei mir und konnte so auch etwas beitragen. Er ist pensionierter Navigator bei der französischen Marine und ehemaliger Pfadfinder bei der Seepfadi in der Bretagne, Sie ebenfalls pensionierte Kindergärtnerin. Wir verbrachten einen gemütlichen Abend. Ich erhielt auch viele wertvolle Angaben zum Revier. Am gestrigen Abend konnte ich mich revanchieren bei Tapas in der Altstadt, am zentralen Platz. Er ist umsäumt von dreistöckigen ebenmässigen Häusern mit Terassenfenster und Balkonen, welche alle nummeriert sind. Früher wurden auf dem Platz Stierkämpfe durchgeführt und diese Fensterplätze vermietet! Eigentlich wollten mich die Franzosen zum Nachtessen einladen, es kam aber anders! Zurück am Steg lud uns der Engländer zu einem Glas Wein ein. Daraus wurden mehrere und wir verbrachten den Abend mit Plaudern in Franglais und bei Snacks. Es war eine recht gute Übung für mich, dauernd von englisch auf französisch und umgekehrt zu wechseln, musste aber auch oft als Übersetzer dienen. Der Engländer ist offenbar erst seit 10 Monaten mit seiner Frau zusammen, was er mir unter vorgehaltener Hand verriet, als ich ihn nach seinen Absichten für eine Weltumrundung fragte. Sein Schiff ist nämlich entsprechend ausgerüstet, unter anderem mit Passatsegeln und weiteren praktischen Einrichtungen.
Heute nun bin ich unter besten Bedingungen weiter gesegelt und habe um 14.30 hier in Zumaia angelegt. Eine praktisch eingerichtete Marina hat mich aufgenommen. Nach diesem Eintrag werde ich einen Erkundungsgang in der Stadt unternehmen. Die nächsten Tage scheinen günstige Bedingungen zu bieten, sodass ich denke, bis zum Wochenende bis nach Santander zu gelangen. Dann sehen wir wieder weiter. Blogs gibt es, wenn ich Internetverbindung habe.

Samstag, 22. August 2015

Nun hat es doch noch recht heftig zu regnen begonnen, ich geniesse im Schutz des Regenzeltes die wohlige Abgeschirmtheit und das plätschern des Regens über mir.
Der Wetterbericht auf allen Kanälen stimmt übrigens nicht mit der Realität überein. Es herrscht zwar schwül-heisses Wetter mit einigen Regentropfen, von den angekündigten Schauern und Gewitter ist aber keine Spur. vielleicht kommt es ja noch...

Das erste Bild zeigt die Bucht mit Fuenterrabia, der spanischen Stadt ennet der Grenze. Das zweite Bild ist im Stadtzentrum entstanden.
Samstag, 22.8.2015
Das Interesse am Blog scheint intakt zu sein, heute wurde er bereits 75 mal angeschaut, an normalen Wochentagen sind es 15-25 Besuche. Was allerdings Russen und Amerikaner daran interessiert, weiss ich weniger genau!
Ich war heute in der Stadt, welche eine halbe Stunde zu Fuss von der Marina her entfernt ist. Nichts besonderes, ein typischer französischer Ort, aber mit Cachet. Ich poste zwei Photos im Anschluss. Die übrige Zeit verbringe ich mit Wäsche. Es hat hier eine sehr gute Waschmaschine, und vor allem ein Trockner, welche auch wirklich trocknet! Ich habe da schon ganz andere Erfahrungen gemacht.

Freitag, 21. August 2015




Die Bilder zeigen den gedeckten Tisch fürs Morgenessen, die vollgestopfte Kabine und die Überreste des deutschen Atlantikwalls. Die Inschrift auf dem rechten Bunker zeigt übrigens, dass es durchaus erotische Beziehungen zwischen der Schweiz und Südfrankreich gibt!
Hendaye, 21.8.2015

Nun bin ich definitiv am tiefsten Punkt des Golfes von Biskaya angelangt. Damit habe ich schon ein gutes Stück meiner Reise bewältigt. Hier wird es allerdings wieder eine längere Zwangspause geben, da in dieser Nacht eine Sturmfront aufzieht, welche bis Sonntag andauert. Auch am Montag wird es noch heftig blasen, sodass ich wohl erst am Dienstag weiter reisen kann. Nach Arcachon und einem weiteren Schlag von 71 Meilen machte ich Halt in Capbreton, einem schönen Sommerkurort mit weiten Badestränden. Kaum war ich im Hafen, wurde ich unter einem Vorwand von einem jungen Franzosen aus Toulouse angesprochen. Nach einigen Worten lud er mich aufs Boot seiner Freundin zu einem glas Wein ein, anschliessend gingen wir gemeinsam essen. Sie sind beide Stenographen, so habe ich es auf jeden Fall verstanden und haben sich bei einem Masterstudium in England kennen gelernt. Es entspann sich ein unterhaltsames Gespräch über die Navigation und andere Dinge, sodass der Abend im nu verflog. Capbreton hat eine sehr gefährliche und enge Hafeneinfahrt. Man sollte dies nur nahe bei Hochwasser passieren. Es gibt ein interessantes geologisches Phänomen. In der Fortsetzung der Hafeneinfahrt senkt sich der Meeresboden rapide bis auf über tausend Meter ab. Bei Sturm ist dies schon oft die Rettung für Schiffe gewesen. Das rührt daher, dass sich die Wellen bei flachem Meergrund brechen, was bei Sturm schon bei 50 m oder mehr geschehen kann. Der der französischen Seite vorgelagerte Teil der Biskaya ist sehr seicht und erreicht nur weit draussen grössere Tiefen (ich bin heute das erste Mal über grössere Tiefen als dem Hallwilersee gesegelt!). Zusammen mit den heftigen Strömungen können sich so mörderische Brecher auftürmen, welche schon grossen Schiffen zum Verhängnis wurden, Viele erinnern sich vielleicht an die Havarie des Frachters Erika 1999 vor der bretonischen Küste mit einer darauf folgenden Ölpest. Dieser Graben nun kann also die Rettung sein, wenn man unverhofft in einen Sturm gerät. Wie er entstanden ist, weiss die Wissenschaft nicht, spekuliert wird über ein eiszeitliches Fluss-Canyon oder über eine tektonische Verwerfung. Die erste Theorie scheint mir nicht plausiebel, da zwar in den Eiszeiten der Meeresspiegel erheblich tiefer (80-100 m) lag, aber sicher nicht jene 1500 m des "Gouf Capbreton", wie diese Meeresbesonderheit heisst. Man habe übrigens an dieser Stelle immer wieder bisher nicht bekannte Fischarten geangelt, welche offenbar hier eine ökologische Nische gefunden haben. In Capbreton finden sich auch monstruöse Reste von deutschen Bunkern, von diesen "Blockhaus" genannt. Ich habe eine Photo davon angehängt. Der Empfang in der Marina war sehr herzlich, zur bescheidenen Gebühr erhielt ich zusätzlich eine Flasche Wein als Willkommensgeschenk. Sie ist noch nicht konsumiert, mal sehen, wann sich eine Gelegenheit ergibt!
Von Hendaye habe ich noch nicht viel gesehen. Der Hafen ist sehr gut ausgerüstet. Ich werde auch wieder einmal Wäsche machen können, eine überaus geliebte Beschäftigung. Zeit habe ich ja die nächsten drei Tage.
Die weiteren Photos zeigen den Alltag auf dem Schiff. Die Kochkiste habe ich selber gebastelt, sie leistet gute Dienste, die kardanische Aufhängung ist bie Schwell im Hafen von grossem Nutzen.

Dienstag, 18. August 2015







Arcachon, 18.8.2015

ich habe es geschafft, gestern bin ich wohlbehalten hier in Arcachon eingetroffen. Der Start war allerdings schwierig. In der ersten Morgendämmerung musste ich die Pointe de Grave umrunden. dabei hatte ich zuzerst eine Kreuzsee und anschliessend drei Knoten Strömung gegen mich, das dauerte über 2 Stunden und ich war in meinem Marschprogramm arg in den Rückstand geraten. Ich beschloss, bis am Mittag weiter zu fahren und dann zu entscheiden, ob eine Rückkehr nach Port Médoc nötig sei. Als es so weit war, betrug mein Rückstand noch eine Stunde. Ich entschied mich für die Weiterfahrt, da ich wusste, dass in den letzten 20 Seemeilen der Strom zu meinen Gunsten sein werde. Unter Zuhilfenahme von allen Vortrieb bietenden Mitteln (Motor auf Vollleistung, Grossegel und Gennaker) peitschte ich das Boot auf 6 Knoten Fahrt, was natürlich über der Rumpfgeschwindigkeit ist. dementsprechend türmte sich eine grosse Heckwelle auf, was mich aber wenig kümmerte. So gelang es mir, bis auf 5 Minuten genau zum richtigen Zeitpunkt die Einfahrt in den Golfe d'Arcachon zu erwischen. Dieser ist gut mit Bojen markiert, man muss sich aber genau ans Fahrwasser halten. Die Photos, die ich heute geschossen habe, zeigen die Einfahrt von oben und die vielen Untiefen, die bei Niedrigwasser sichtbar werden. Auf dem Wasser ist das alles nicht so deutlich, und mann kann gefährliche Stellen nur durch das Brechen der WEllen erkennen. Die Küste ist eintönig, mit wenigen Unterbrüchen durch Feriensiedlungen. Immer noch sind Bunker des Atlantikwalls der Deutschen sichtbar, sie rutschen aber die Dünen hinunter Richtung Meer. Nach Einfahrt in den Golf empfing mich eine steileWelle, da sich Strömung gegen den nun stärker (6 Bf) werdenden Wind stellte. Es spritzte und sprühte von allen Seiten. Die improvisierte Sprayhood, welche ich durch Sattler Dubs anfertigen liess bewährte sich wieder einmal ausgezeichnet. So kam ich müde und abgekämpft um 20.20 in der Marina an, wo die Büros aber schon geschlossen waren. Ich übernachtete am Pont d'Accueil, was gar nicht so schlecht war. Heute habe ich der Stadt un der Umgebung einen Besuch abgestattet, es sind auch Bilder geladen. Der erste Eindruck war eher ernüchternd. dann aber merkte ich, dass der schöne Stadtkern etwas entfernter von der Marina gelegen ist und wunderschöne Villenquartiere in den ausgedehnten Pinienwälder hat. Die Stadt wurde im 19. Jahrhundert von einem vorausschauenden Unternehmer gegründet und zug bald die Nobless von Paris an, vor allem, als die Bahnlinie von Bordeaux hierher verlängert wurde. Man baute phantasievolle Häuser mit allen erdenklichen Stilen, aufgeteilt in eine Winter- und eine Sommerstadt. Diese Baudenkmäler sind immer noch zu sehen und teilweise wiklich originell. Nachdem ich einen Aussichtsturm bestiegen hatte, fuhr ich mit dem gemieteten Velo Richtung Dune du Pilat, welche über 100 m aus dem Meeresufer ragt und sich immer noch ständig verändert. Sie ist vor allem ein ausgezeichneter Aussichtspunkt zum Überblicken des Golfes. Das Waten im Sand ist anstrengend, aber der kühle Wind macht den Ausflug zu einem Genuss. Ich stelle auch Bilder in den Blog.
Nun geht es weiter nach Capbreton, noch einmal ein Riesenschlag. Die Bedingungen sind glücklicherweise weiter ausgezeichnet. Der Weg von Port Médoc bis hierher betrug übrigens 81.6 Seemeilen, oder etwa 20 mal die Länge des Hallwilersees! Ich benötigte 14,5 Stunden dafür!

Sonntag, 16. August 2015

vor St Denis d'Oléron, 07.15 h m 16.8.2015
Sonntag, 16.8.2015

Ich sitze bei leichtem Regen im Cockpit, nach allen Wetterberichten wäre es eigentlich leicht bewölkt... . Also, ich bin im Port Médoc gelandet, nach einer Überfahrt von 46 Seemeilen seit der Ile d'Oléron. Dort habe ich gestern fest gemacht nach einer tollen Segelfahrt von La Rochelle her. Heute war es weitgehend windstill, womit Diesel den Wind ersetzte. Schön war der Sonnenaufgang beim Ablegen in St Denis d'Oléron, die Photo ist angehängt. Sonst war es doch eher etwas langweilig. Der Port Médoc liegt am Nordende der an Bordeaux anschliessenden Halbinsel mit den berühmtesten Weingüter der Welt. ( einen 3/8-el habe ich heute zum Nachtessen getrunken!).
Ich will aber die günstigen Verhältnisse benutzen (sofern die Prognosen stimmen) und morgen bereits nach Arcachon weiterreisen. Dies wird sicher eine der schwierigsten Etappen werden. In die Bucht von Arcachon kann man nur in den ein-bis zwei Stunden vor Hochwasser einfahren, weil sonst die Strömungen zu stark und zu gefährlich sind. Hochwasser ist Morgen um 20 h in Arcachon. Das heisst, dass ich um 18.30 h ab Cap Ferret bei der Einfahrt in die Bucht sein muss (von dort sind es noch 9 Meilen zur Marina). Da die Distanz bis zum Cap Ferret 60 SM beträgt, heisst das, dass ich am Morgen um 05.30 starten muss. Allerdings ist die Südspitze von Médoc mit Untiefen übersäht, sodass ich mindestens Dämmerlicht benötige, um sicher durchzufahren. Es wird also so oder so knapp. Damit ist klar, falls ich unterwegs einsehe, dass es nicht reichen wird, kehre ich um. Dann bleibt immer noch der Weg ins Mittelmeer über den Canal du Midi.
Die Häfen sind immer noch sehr gepflegt. St. Denis d'Oléron war allerdings hoffnungslos überfüllt und ich wurde an dritter Stelle nach zwei Motorbooten ins Päckli gewiesen. Die Motorböötler waren nicht sehr freundlich, halfen mir nicht beim Anlegen und wiesen mich lediglich barsch an, ihr Boot ja nicht mit den Schuhen zu betreten. Eben, Motorböötler, bei Seglern würde das nicht passieren. Hier im Port Médoc ist es entspannter, die Leute sind auch freundlicher. Das Essen ist hingegen überall gut, ganz im Gegensatz zu den nordfranzösischen Häfen, wo ich manchmal nach einer guten Küche suchen musste. Nun ist für Erste Schluss, hoffentlich das nächste Mal aus Arcachon!

Freitag, 14. August 2015

Freitag, 14.8.2015

Ich sitze immer noch im Hafen Les Minimes von La Rochelle fest. Dieser umfasst übrigens 5'000 Liegeplätze! Es weht ein starker Wind und peitscht den Regen vor sich her. Trotzdem raffte ich mich heute Nachmittag auf, das Musée Maritime aufzusuchen. Es ist sehr sehenswert und zeigt die Entwicklung der Stadt und des Hafens. Zudem liegen einige Schiffe vor Anker, die man besuchen kann. Besonders von Bedeutung ist das Schiff Josua, mit welchem Bernard Moitessier die erste Einhandumsegelung ohne Unterbrechung an Land und ohne fremde Hilfe überlegen anführte und sich dann entschloss, statt den versprochenen Preis abzuholen, weiter zu segeln und nochmals eine halbe Erdkugel zu umkreisen. Er schildert diese Fahrt im Buch: "der verschenkte Sieg". Es handelt sich um eine solide Stahlyacht ohne jegliche Bequemlichkeit und noch sehr einfacher technischer Ausrüstung.
Wie es weiter geht, kann ich noch nicht sagen, ich hoffe auf eine Wetterbesserung, dass ich morgen auf die Ile d'Oléron wechseln kann, um dann besser bis zur Gironde-Mündung zu gelangen. Dort wird sich entscheiden müssen, ob ich die Fahrt in die Biskaya wagen kann. Als Alternative bietet sich der direkte Weg ins Mittelmeer über den Canal du Midi an.

Donnerstag, 13. August 2015

der Shrimper im Regenkleid

Bilder von Les Sables d'Olonne und von La Rochelle




La Rochelle, 13.8.2015

Seit Dienstag bin ich hier in La Rochelle gestrandet. Im Moment muss ich besseres Wetter abwarten, für Freitag sind Sturmwinde bis 7 Bf angesagt, mit entsprechendem Seegang, was in der Biskaya sofort sehr gefährlich wird, da sich dieser nach Süden noch stärker auftürmt.
Zuerst noch kleine Ergänzungen zur Ile d'Yeu: wer an motorisierten Antiquitäten interessiert ist, kommt dort auf seine Rechnung. Die Strassen sind voll von rostigen Überbleibseln der französischen Autoindustrie, vor allem 2 CV's mit fehlenden Kotflügeln und mit Bindschnüren gesicherten Türen, daneben oft auch R4 und andere Fahrzeuge aus den 60-igern. Sonst aber gehört die Insel den Velofahrern. Ich habe dort auch ein freundliches deutsches Ehepaar aus Duisburg kennen gelernt. Sie sind schon lange mit einer Hallberg Rassy unterwegs, welche sie einem Genfer abgekauft haben. Sie sind bereits einmal in 4 Jahren rund um die Erde gesegelt. Wir haben bei einem Glas Wein einen unterhaltsamen Abend verbracht. Am Montag fuhr ich nach Les Sables d'Olonne weiter. Dies ist der Starthafen für die wohl härteste Einhandregatta rund um die Welt (Vendée-Globe), bei welcher unser Schweizer Bernard Stamm auch schon Lorbeeren geholt hat. Sonst hat die Stadt nicht viel zu bieten, bis auf eine ausgezeichnete Infrastruktur und schöne Hafenbeizli. Da sich die Wetterprognose verschlechterte, wollte ich aber rasch weiter und erreichte mit einem grossen Schlag von 45 NM am späten Nachmittag des Diensttages La Rochelle. Den zuerst geplanten Stopp auf der Ile de Ré liess ich weg, was im Rückblick nicht nötig gewesen wäre. Dafür besuchte ich gestern diese Insel mit dem Velo. Auch La Rochelle ist sehr velofreundlich eingerichtet. Es gibt sogar einen speziell eingerichteten Bus, der die Stadt mit der Ile de Ré verbindet, hinten mit Veloraum und vorne mit Sitzplätzen, 1.30 Euro eine Fahrt! Diese führt über eine lange, hohe und geschwungene Brücke über einen Meerarm. Die Insel selber ist sehr touristisch, hat aber trotzdem den schönen Charakter bewahrt, welchen ich von meinem ersten Besuch vor 45 Jahren in Erinnerung hatte. Ich habe auch die Stelle sofort wieder erkannt, wo ich damals ein kleines Aquarell herstellte. Der Tag war heiss und schwül, in der Nacht entleerte sich ein heftiges Gewitter, welches ich wohlig in meiner Koje über mich ergehen liess.
La Rochelle mit seinen berühmten Türmen in der Hafeneinfahrt hat eine wechselhafte Geschichte. Tragisch endete für sie die Belagerung durch die königlichen Truppen. Sie wurde als letzte Festung der Hugenotten nach einer langen Belagerung eingenommen (der Roman les trois Musquetaires handelt davon) und die Verteidiger umgebracht oder vertrieben. (wie viele Millionen Menschen wurden wohl in den letzten tausend Jahren im Namen des Christentums weltweit umgebracht? Die Opfer des islamistischen Terrors von heute, nehmen sich bei diesem Vergleich fast bescheiden aus!). Viele dieser Hugenotten flüchteten damals in die Schweiz und brachten die Basis für unseren heutigen Wohlstand mit Uhrenindustrie und Chemie. Glücklicherweise gab es damals keinen Blocher, sonst wären sie wohl nach Süddeutschland und weiter in den Osten weiter gezogen! Die beiden Türme dienten dem Schutz des Hafens. Zwischen ihnen konnte eine Kette gespannt werden, welche den Schiffen die Einfahrt verwehrte. Ich selber liege mit dem Schiff etwas ausserhalb des Zentrums in einer riesigen Marina mit über 3000 Liegeplätzen. es besteht aber eine Schiffsverbindung zur Stadtmitte, sodass ich den Weg nicht zwingend zu Fuss gehen muss. Der alte Hafen wäre zwar auch für Gäste offen, aber ohne geeignete Infrastruktur, was bei einem mehrtägigen Aufenthalt nachteilig wäre.
So versuche ich nun, mir die Zeit meines Zwangstopps zu vertreiben, und hoffe, dass ich am Samstag die nächste Etappe in Angriff nehmen kann!

Sonntag, 9. August 2015

Heute habe ich die Insel mit dem Velo erkundet. Sie ist eigentlich noch attraktiver, als Belle Ile. Gesäumt von sicher 100 Stränden ist sie etwa so gross, wie der Hallwilersee. Sie weist Spuren seit der Steinzeit mit Dolmen   (Grabstätten) auf. Die Römer hinterliessen  einen noch gut sichtbaren Festungswall an der Westküste. Nahe  davon steht die Ruine einer mittelalterlichen Burg, welche bis in die Zeit vor der Revolution genutzt wurde. Im Zentrum der Insel schliesslich findet man ein Fort aus dem 19. Jahrhundert, welches eigentlich als Truppenunterkunft gebaut, vorrnehmlich als Gefängnis diente. Hier waren die Revolutionäre der Pariser Commune  untergebracht, bevor sie auf eine  ferne Insel deportiert wurden. Im ersten Weltkrieg wurden über 500 Bürger der feindlichen Staaten untergebracht, unter miesesten Konditionen, obwohl ihr einziges Verbrechen war, sich bei Ausbruch des Krieges in Frankreich aufzuhalten. Viele lebten schon lange hier und waren teilweise auch mit Französinnen verheiratet. Sie blieben bis 1919 hier, sofern sie nicht während der Haft starben. Besonders die Grippe von 1918 ("spanische" genannt) forderte viele der geschwächten Opfer. Von 1945 bis 51 war Maréchal Pétain hier inhaftiert, welcher im ersten Weltkrieg als Held von Verdun in die Geschichte einging. Oder war er nicht eher einer der Schlächter dieser grausamsten aller Schlachten, bei der die Elite der Jugend beider Seiten zu Hunderttausenden regelrecht zur Schlachtbank geführt wurde. Im zweiten Weltkrieg spielte er eine traurige Rolle als Helfer der Nazi im Vichy-Régime.
Die obigen  Photos zeigen einige Eindrücke der Küstenlandschaft und des Hauptortes Joinville.

Ile d'Yeu




Samstag, 8. August 2015

Nun sind schon Fünf Tage vergangen, seit ich in Vannes gestartet bin. Ich danke an dieser Stelle noch einmal Roland und Peter für ihren Freundschaftsdienst!

Der Golf von Morbihan empfing mich standesgemäss mit Gischt und und spitzen Wellen, stand doch Strom gegen Wind! So war dann bereits das Öluzeug angesagt. Mit rasender Geschwindigkeit und von der Strömung hin und her geworfen zwängte sich das Schiff durch die Engpässe. Einmal im offenen Meer angelangt, war rasch klar, dass das geplante Ziel auf der Belle Ile nicht in Frage kam. So wendete ich in Richtung Huat, wo ich eine schöne, aber völlig überlaufene Bucht vorfand. Bemerkenswert ist, dass diese eigentlich mit einem Ankerverbot belegt wäre, was aber die Franzosen wenig kümmert. Die Nacht vor Anker verlief dann sehr unruhig, da der Wind nach Süd drehte und eine starke Dünung in die Bucht lief. So war es am Morgen unmöglich, auch nur das Teewasser auzusetzen. Stattdessen machte ich das Boot rasch klar und legte Richtung Sauzon, Belle Ile ab. Mit achterlichem Wind ein herrlicher Schlag! Schon vor Mittag war ich vor Ort. Man legt in dieser Bucht zwischen zwei Bojen an, mit Heck-und Bugleine, so enstehen verschiedene Päckli mit einem unglaublichen Leinengewirr, eine Photo zeugt davon. Da ich früh dort war, war ich am Schluss von beiden Seiten zugemauert. Ans Ufer gelangte ich wie schon am Vortag mit meinem kleinen Schlauchboot, welches aber bereits an einer Stelle undicht ist (in Huat hat es mich beim Anlanden in der Brandung überschlagen!). Belle Ile verdient ihren Namen. Ich erkundigte sie mit dem Velo und genoss die vielen Sichten aufs Meer und auf die schmucken kleinen Dörfer. Auch die Hauptstadt le Palais ist sehenswert.
Am nächsten Morgen war ich gezwungen, auf meine Nachbarn zu warten, welche dann auch gegen zehn Uhr den Weg frei gaben. Damit reichte es zwar nicht zum beabsichtigten Ziel am Festland, dafür konnte ich die Insel Hoëdic kennen lernen, welche in 2 Stunden zu Fuss umrundet werden kann und viel von der ursprünglichen Art bewahren konnte. Höhepunkt war ein feines Nachtessen mit Fisch im besten Restaurant vor Ort.
Am Folgetag ging es weiter, diesmal unter Motor, da Flaute herrschte. Ich nutzte die frühe Startzeit für einen längeren Schlag bis zur Insel Noirmoutier, wo ich in einem sauberen Hafen in L'Herbaudière unterkam. Dank meines kleinen Schiffes fand sich ein eigener Platz bei den Fischerbooten und Nahe bei den sanitären Einrichtungen. Die Dickschiffe lagen dagegen alle im Päckli eng gedrängt.
Heute schliesslich war erneut motoren angesagt, da nicht das geringste Lüftchen hauchte. Ich bin nun im Hafen von Joinville auf der Ile d'Yeu, erstmals mit guter Internetverbindung.
Das Wetter bleibt die nächsten Tage stabil, allerdings ist für Mittwoch Regen angesagt, hoffen wir, dass das nur vorübergehend sein wird.
Die Bilder zeigen die Bucht in Huat (auf der Seekarte mit Ankerverbot!!) den Hafen von Sauzon auf Belle Ile, sowie zwei Bilder unter Segel vom 6.und 7.8.15





Donnerstag, 6. August 2015

Video von Hinreise und Wasserung auf Youtube
(Peter Käser und Roland Fischer haben Brecht begleitet und sind am Dienstagabend wieder wohlbehalten in die Schweiz zurückgekehrt)

http://youtu.be/ACXh-LS5gCE

Besten Dank für seine Reisebegleitung und diesen ersten Reisebericht.