Sonntag, 16.8.2015
Ich sitze bei leichtem Regen im Cockpit, nach allen Wetterberichten wäre es eigentlich leicht bewölkt... . Also, ich bin im Port Médoc gelandet, nach einer Überfahrt von 46 Seemeilen seit der Ile d'Oléron. Dort habe ich gestern fest gemacht nach einer tollen Segelfahrt von La Rochelle her. Heute war es weitgehend windstill, womit Diesel den Wind ersetzte. Schön war der Sonnenaufgang beim Ablegen in St Denis d'Oléron, die Photo ist angehängt. Sonst war es doch eher etwas langweilig. Der Port Médoc liegt am Nordende der an Bordeaux anschliessenden Halbinsel mit den berühmtesten Weingüter der Welt. ( einen 3/8-el habe ich heute zum Nachtessen getrunken!).
Ich will aber die günstigen Verhältnisse benutzen (sofern die Prognosen stimmen) und morgen bereits nach Arcachon weiterreisen. Dies wird sicher eine der schwierigsten Etappen werden. In die Bucht von Arcachon kann man nur in den ein-bis zwei Stunden vor Hochwasser einfahren, weil sonst die Strömungen zu stark und zu gefährlich sind. Hochwasser ist Morgen um 20 h in Arcachon. Das heisst, dass ich um 18.30 h ab Cap Ferret bei der Einfahrt in die Bucht sein muss (von dort sind es noch 9 Meilen zur Marina). Da die Distanz bis zum Cap Ferret 60 SM beträgt, heisst das, dass ich am Morgen um 05.30 starten muss. Allerdings ist die Südspitze von Médoc mit Untiefen übersäht, sodass ich mindestens Dämmerlicht benötige, um sicher durchzufahren. Es wird also so oder so knapp. Damit ist klar, falls ich unterwegs einsehe, dass es nicht reichen wird, kehre ich um. Dann bleibt immer noch der Weg ins Mittelmeer über den Canal du Midi.
Die Häfen sind immer noch sehr gepflegt. St. Denis d'Oléron war allerdings hoffnungslos überfüllt und ich wurde an dritter Stelle nach zwei Motorbooten ins Päckli gewiesen. Die Motorböötler waren nicht sehr freundlich, halfen mir nicht beim Anlegen und wiesen mich lediglich barsch an, ihr Boot ja nicht mit den Schuhen zu betreten. Eben, Motorböötler, bei Seglern würde das nicht passieren. Hier im Port Médoc ist es entspannter, die Leute sind auch freundlicher. Das Essen ist hingegen überall gut, ganz im Gegensatz zu den nordfranzösischen Häfen, wo ich manchmal nach einer guten Küche suchen musste. Nun ist für Erste Schluss, hoffentlich das nächste Mal aus Arcachon!
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