Heute habe ich die Insel mit dem Velo erkundet. Sie ist eigentlich noch attraktiver, als Belle Ile. Gesäumt von sicher 100 Stränden ist sie etwa so gross, wie der Hallwilersee. Sie weist Spuren seit der Steinzeit mit Dolmen (Grabstätten) auf. Die Römer hinterliessen einen noch gut sichtbaren Festungswall an der Westküste. Nahe davon steht die Ruine einer mittelalterlichen Burg, welche bis in die Zeit vor der Revolution genutzt wurde. Im Zentrum der Insel schliesslich findet man ein Fort aus dem 19. Jahrhundert, welches eigentlich als Truppenunterkunft gebaut, vorrnehmlich als Gefängnis diente. Hier waren die Revolutionäre der Pariser Commune untergebracht, bevor sie auf eine ferne Insel deportiert wurden. Im ersten Weltkrieg wurden über 500 Bürger der feindlichen Staaten untergebracht, unter miesesten Konditionen, obwohl ihr einziges Verbrechen war, sich bei Ausbruch des Krieges in Frankreich aufzuhalten. Viele lebten schon lange hier und waren teilweise auch mit Französinnen verheiratet. Sie blieben bis 1919 hier, sofern sie nicht während der Haft starben. Besonders die Grippe von 1918 ("spanische" genannt) forderte viele der geschwächten Opfer. Von 1945 bis 51 war Maréchal Pétain hier inhaftiert, welcher im ersten Weltkrieg als Held von Verdun in die Geschichte einging. Oder war er nicht eher einer der Schlächter dieser grausamsten aller Schlachten, bei der die Elite der Jugend beider Seiten zu Hunderttausenden regelrecht zur Schlachtbank geführt wurde. Im zweiten Weltkrieg spielte er eine traurige Rolle als Helfer der Nazi im Vichy-Régime.
Die obigen Photos zeigen einige Eindrücke der Küstenlandschaft und des Hauptortes Joinville.
Tönt spannend! Gute Reise!
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